Hallo und Assalamu Alaykum,
ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern einen gesegneten Freitag.
„Die Größe Gottes in uns“
Mein lieber Mann fragte mich gestern, ob folgender Spruch nicht für einen meiner Freitagstexte geeignet sei:
„Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen, damit die anderen um dich herum sich nicht unsicher fühlen, hat nichts mit Erleuchtung zu tun.
Wir sind geboren, um die Größe Gottes, Der in uns lebt, zu verwirklichen.“
Kein Geringerer als der großartige Nelson Mandela hat diese Worte von sich gegeben, und meinem Mann gebe ich Recht, dass es schöne Worte sind, die man verinnerlichen kann, egal ob und welcher Religion man angehört.
Gott lässt durch Sein Wort wissen, dass Sein Geist, und somit Seine Größe in jedem von uns steckt:
„Das ist Er, der alles weiß, was jenseits der Reichweite der Wahrnehmung eines erschaffenen Wesens ist, wie auch alles, was von den Sinnen oder dem Geist eines Geschöpfes wahrgenommen werden kann: der Allmächtige, der Gnadenspender, der alles höchst vortrefflich macht, was Er erschafft. Also beginnt Er die Schöpfung des Menschen aus Ton; dann lässt Er ihn gezeugt werden aus der Essenz einer niederen Flüssigkeit; und dann formt Er ihn in Übereinstimmung mit dem, was er sein soll, und haucht ihm von Seinem Geiste ein; und (also, oh Menschen), versieht euch mit Gehör und Augenlicht und Gefühlen wie auch Geist: (doch) wie selten seid ihr dankbar!“ (Qur’an 32:6-9)
Interessant dabei ist der Tafsir, also die Erklärung dieses Verses, von Muhammad Asad, der dazu schrieb: „Wörtl. „Herzen“ (af’ida), was im klassischen Arabisch eine Metonymie (Umbenennung) ist sowohl für ‚Gefühle’ als auch für ‚Geist’.“
Nelson Mandela sagte noch weiteres in seiner Rede:
„Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes,
die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns,
sie ist in jedem.
Und indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen,
geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis,
das Gleiche zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unser Dasein automatisch die anderen.“
Wir müssen uns von menschlichen Zwängen, Strukturen, Einengungen und Einschränkungen befreien, denn diese behindern uns in unserem Wesen, in unserer Seele, in unserem Geist – welcher uns von Gott geschenkt worden und ein Teil von Ihm ist – zu entfalten. Dazu braucht der Mensch Klarheit, was bedeutet: Ein jeder von uns kann sich die Zeit nehmen, sein Leben aufzuräumen, zu strukturieren, Zeit zu entwickeln Gefühle zu haben und diese auszuleben. Klarheit beginnt im Inneren von uns, aber auch außen, was bedeutet:
Aufräumen, Ballast loslassen, und Seele baumeln lassen, um die Größe Gottes in uns spüren zu können.
Das Leben kann Dich nicht besser behandeln als Du es selbst tust. Deshalb frage Dich, wie Du Dich selbst, aber auch, wie Du andere behandelst. Wie gehst Du mit Dir selbst, aber auch mit anderen um? Bist Du liebevoll, geduldig, freundlich, unterstützend und ermutigend? Mit Dir selbst, aber auch mit anderen? Nur wenn Du mit Dir selbst so bist, kannst Du auch mit anderen so sein. So wie Du mit Dir selbst umgehst, so gehst Du auch mit anderen um. Du musst Dich fragen, wie Du über Dich selbst denkst und was Du Dir gegenüber fühlst. So wirst Du meist über andere auch denken und fühlen. Es mag sich komisch anhören, aber probiere es mal aus darüber nachzudenken, denn es bedeutet:
Mit sich selbst ehrlich und aufrichtig sein, Klartext zu sprechen, sich nicht vor sich selbst oder anderen verstecken und der Mensch zu sein, den Gott erschaffen hat, um Seine Größe in uns zu spüren.
Wenn Du genau die Dinge in Dein unmittelbares, aber auch weiteres, Umfeld aussendest, die Du in Dein Leben ziehen möchtest, wirst Du ein Wunder nach dem anderen erleben, sicherlich aber auch manche gute oder nicht so gute Überraschung. Das eigene Empfinden, das man aussendet, kommt als Konsequenz zu einem zurück, ganz nach dem Prinzip „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus“, oder einfacher gesagt: das ist das Gesetz der Anziehung. Das kann, wie fast jeder von uns weiß, zu ganz bestimmten Folgen führen, was bedeutet:
Wenn Du wirklich das bekommen möchtest, was Du haben möchtest, dann solltest Du Dich darin üben, das zu senden, was zu Dir finden soll. Gottes Größe in uns ist unfassbar, nur sind wir uns dessen kaum bewusst, weil wir uns so klein machen. Wenn wir uns aber demütig erheben und etwas aus uns machen und andere daran teilhaben, können wir Gottes Größe in uns spüren.
Nicht umsonst wird die Größe Gottes in Seinem Wort wie folgt beschrieben:
„Nun wahrlich, Wir sind es, die den Menschen erschaffen haben, und Wir wissen, was sein innerstes Selbst in ihm flüstert: denn Wir sind ihm näher als seine Halsschlagader.“ (Qur’an 50:16)
In diesem Sinne wünsche ich allen einen wunderbaren, von Gott gesegneten Freitag und ein schönes Wochenende.
LG und Salam
Hannibal-Nur