Hallo und Salam Alaikum,
ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern einen gesegneten Freitag.
Mal im Ernst, spielt ein jeder von uns dieser Tage eine Rolle oder sind wir wirklich das, was wir vorzugeben scheinen? Was erwarten wir von uns selbst und was glaubt jeder einzelne von uns, was die Gesellschaft – die Realität – von uns erwartet? Sollen wir uns selbst wirklich spielen oder wird jedem von uns eine Rolle zugesprochen oder – etwas provozierender – aufgedrückt?
Tragen wir nicht alle eine Maske? Ist es Schutz oder ist es Macht?
Manchmal geben wir uns selbst die Rolle. Der oder die eine bevorzugt die Hauptrolle, während andere lieber als Nebendarsteller fungieren. Interessanterweise ist es so, dass die Hauptdarsteller zwar sehr „beliebt“ und viele „Freunde“ haben, aber der oder die in der Nebenrolle hat es weitaus entspannter, denn die Person muss sich nicht so sehr wie der/ die HauptdarstellerIn anstrengen, eine bestimmte Rolle zu spielen.
Im wirklichen Leben ist das nicht viel anders. Es wird geschauspielert, bis der Arzt kommt. Naja, oder bis man einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen erlebt und man merkt, dass die Schauspielerei doch nichts für einen ist, und man sich entweder der bösen – manchmal aber auch schönen – Realität stellen muss. Auf Dauer ist eigene Rollenzuschreiberei nichts, aber darauf muss man erst einmal selbst kommen. Nicht alles ist Hollywood 😉 und nicht alles ist à la Bruce Darnell „Drama, Baby, Drama“.
Sei so, wie Du wirklich bist, und lasse Dich nicht in eine Rolle pressen, nur weil es 1. anderen gerade in den Kram passt, und 2. es Dich davon abhält Du selbst zu sein. Jeder Mensch ist seines eigenen Glückes Schmied.
In der heutigen Welt authentisch zu sein und kein(e) Mitläufer(in) zu werden ist eine große Herausforderung. Es bedeutet viel, viel Arbeit, und sicher, für manchen von uns ist es einfach zu viel der Herausforderung, denn ja: Das bedeutet Arbeit an einem selbst.
Es gibt eine GOLDENE REGEL:
„Behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden möchtest.“
Im Qur’an steht es nicht so wortwörtlich drin, aber es können durchaus Analogien davon abgeleitet werden, so zum Beispiel:
„…, sondern sie sollen verzeihen und nachsichtig sein. (Denn) wünscht ihr euch nicht, dass Gott euch eure Sünden vergeben sollte, angesichts dessen, dass Gott vielvergebend, ein Gnadenspender ist?“ (Qur’an 24:22)
Eine Überlieferung des Propheten Muhammad (saw) aus dem Buch der vierzig Hadithe An-Nawawīs besagt folgendes:
„Keiner von euch ist gläubig, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.“
Mahatma Gandhi hat auch etwas Großartiges gesagt, was jedem von uns in Erinnerung bleiben sollte:
„Sei Du selbst die Veränderung, die Du dir wünschst für diese Welt.“
Spiele keine Rolle, sondern sei Du selbst. Sei keine Farce, sondern sei authentisch. Gebe nicht vor etwas zu sein, der/ die Du nicht bist. Spielst Du eine Rolle, wirst Du irgendwann Dein Kleid ablegen müssen, und die Wahrheit kommt ans Licht. Denn auch wenn es komisch klingt: Nichts ist genauer als „die nackte Wahrheit“.
Es ist nicht einfach sich selbst zu sein. Manche haben Jahre, gar Jahrzehnte an ihrer Rolle gefeilt, um sie immer mehr zu verbessern, aber das Kartenhaus wird irgendwann zusammenbrechen, und dann muss man seine Rolle wie ein Kleidungsstück ablegen und kann nur sich selbst sein.
Ich sage nicht, dass es einfach ist sich selbst zu sein. Ich verstehe das „ich selbst sein“ als eine große Herausforderung, denn man lernt sehr viel über sich selbst kennen – schöne und weniger schöne Dinge.
Aber der Preis ist unschlagbar:
Es ist eine Befreiung, wenn man keine Rolle spielt, sondern nur sich selbst ist.
Sei authentisch, sei Du selbst.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen wunderbaren, von Gott gesegneten Freitag und ein schönes Wochenende.
LG und Salam Alaikum
Hannibal-Nur 🙂